Die Weihnachtsbaum Geschichte beginnt im 14. Jahrhundert

Für die meisten Deutschen ist ein geschmückter Tannenbaum der symbolische Mittelpunkt des Weihnachtsfestes. Jedes Jahr vor Heiligabend ist es Tradition, einen Weihnachtsbaum aufzustellen und festlich mit Kerzen, Kugeln, Engeln, Lametta, Lebkuchen und einem Stern auf der Baumspitze zu schmücken.

Am Weihnachtsabend versammelt sich dann die Familie um den Christbaum herum im Wohnzimmer und packt die Geschenke aus, die vorher unter den Baum gestellt wurden. Doch Doch woher stammt dieser Brauch eigentlich? Wir haben Euch die Weihnachtsbaum Geschichte aufbereitet.

Der Ursprung des Weihnachtsbaumes liegt in heidnischen Bräuchen

Schon vor vielen Jahrhunderten waren immergrüne Pflanzen in heidnischen Kulturen ein Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Deswegen hingen die Germanen sogenannte “Wintermaien” in ihre Heimstätten. Dies war ein wichtiger Brauch zur Wintersonnenwende. Die immergrünen Zweige symbolisierten nicht nur das immerwährende Leben, sondern sollten auch Schutz bieten. Zum Einen weil Tannen und co. anscheinend selbst gegen die mächtigen Wintergeistern immun waren. Zum anderen wurde auch ihrem Duft nachgesagt, böse Geister vertreiben zu können.  Die Germanen sollen auch ihre Viehherden an immergrünen Bäaumen und Sträuchern vorbeigetrieben haben. Dies sollte ihnen Glück bringen.

Auch die Römer holten sich immergrüne Zweige in ihr Zuhause! Allerdings war es bei ihnen der heimische Lorbeer, der statt Tanne und Fichte ins Haus geholt wurde. Der Wunsch sich etwas Leben in der dunklen und unwirtlichen Zeit in das Haus zu holen war also überregional verwurzelt. Sogar die alten Ägypter, Chinesen und Hebräer sahen in den immergrünen Zweigen, ein Symbol für ewiges Leben.

Heute lässt sich nicht mehr zweifelsfrei klären, woher die Tradition des Weihnachtsbaumes stammt. Allerdings deutet vieles darauf hin, dass hier heidnische und christliche Bräuche start miteinander verschmolzen sind. Wahrscheinlich haben die damaligen Kirchenväter einen Teil der Bräuche mit in den neuen Glauben einbezogen, um die Menschen gegenüber dem Christentum gnädiger zu stimmen.

Der Tannenbaum und der christliche Glaube

Der Glaube an die "Wintermaien" war im Volk zu tief verwurzelt, als dass er hätte damals verboten werden können. Deswegen geht man heute davon aus, dass der Brauch umgedeutet wurde. So wurde aus den immergrünen Zweigen ein Symbol für den "Paradiesbaum" von dessen Früchten Eva und Adam aßen.

Am 24.12. wurde damals die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies aufgeführt. Um die Umdeutung der heidnischen Zweige zu vollenden, wurden diese mit roten Äpfeln geschmückt - den Paradiesäpfeln. Somit begann dann auch das Schmücken der Bäume. Nach und nach verlor der Heiligen-Gedenktag an Bedeutung. Im Laufe der Zeit entstand dann unser christliches Weihnachten, wie wir es heute kennen. Der Weihnachtsbaum allerdings blieb. Wenn auch zunächst als protestantisches Weihnachtssymbol, zu dem er von den Reformanten erklärt wurde.

Der Weihnachtsbaum galt jeher als eher bürgerliches Symbol, die katholische Kirche setzte sich lange gegen das unreligiöse Brauchtum zur Wehr. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Christbäume in katholischen Kirchen erlaubt. Papst Johannes Paul II. führte das Brauchtum schließlich im Jahr 1982 im Vatikan ein, als der erste Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz in Rom aufgestellt wurde.

Der geschmückte Weihnachtsbaum

Wann und wie die mittelalterlichen Weihnachtsbäume zuerst geschmückt wurden, kann man heute nicht mehr genau nachvollziehen. So ist bekannt, dass man in Straßburg Ende des 15. Jahrhunderts Tannen für die Gemeinde gekauft wurden, aber es gibt keine Hinweise auf den dazugehörigen Schmuck. Die ältesten Belege auf einen dekorierten Tannenbaum stammen hingegen aus der Zunftchronik des städtischen Handwerks in Bremen aus dem Jahr 1597. Von den Zünften ist die Sitte im Laufe der Zeit auf städtische Familien übergegangen. So sollen zu Beginn des 17. Jahrhunderts verzierte Christbäume in Straßburg im Elsass die Wohnstuben der Menschen geziert haben. Den ersten Weihnachtsbaum mit Kerzen schmückte die Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien im Jahr 1611.

Der Baum wurde zunächst mit Datteln, Äpfeln, Nüssen und Papierblumen geschmückt. An Weihnachten durften die Kinder des Hause die Leckereien abschütteln und Essen. Sogar Brezeln wurden an den Baum gehangen. Noch heute hängen an vielen Bäumen Zuckerstangen, Schokolade und andere Süßigkeiten und noch heute dürfen diese bis Weihnachten nicht leergegessen werden.

Im 18. Jahrhundert verbreitete sich der Brauch zunächst bei hohen Beamten und wohlhabenden Bürgern in den Städten, da Tannenbäume zu dieser Zeit in Mitteleuropa noch knapp und daher sehr kostspielig waren. Auch die damalige Dekoration war vor allem für die ärmere Bevölkerung nicht leistbar. Datteln waren ein teures, exotisches Obst und man konnte es sich häufig nicht leisten auch einen Baum mit einer solchen Menge an Lebensmitteln zu schmücken.

Aus dieser Phase stammt auch eine der ersten literarischen Erwähnungen des Weihnachtsbaums. In seinem Roman “Die Leiden des jungen Werther” aus dem Jahr 1774 ließ Johann Wolfgang von Goethe seinen Protagonisten an einem Sonntag vor Weihnachten von einem aufgeputzten Baum mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln entzücken.

 

Weihnachten um 1850 - Illustration von Ludwig Richter

Der Weihnachtsbaum - ein Exportschlager

Von Europa in die Welt

Anfang des 16. Jahrhunderts verbreitete sich der Brauch des geschmückten Baumes auch in der Hanse. Setzte sich zu diesem Zeitpunkt aber nicht vollends durch. Auch hier waren es deutsche Kaufleute, die fernab der Heimat Weihnachten feierten. Durch den in ganz Europa verbandelten deutschen Adel verbreitete sich der Weihnachtsbaum auch nach Großbritannien, Frankreich usw. - dies war allerdings erst Ende des 19. Jahrhundert der Fall. Dieses Mal setzte er sich wohl auch durch. So hat wohl der aus Deutschland stammende Prinz Albert 1840 den ersten geschmückten Weihnachtsbaum im Buckingham Palace aufstellen lassen. Von dort aus verbreitete er sich über das britische Königreich.

Im 19. Jahrhundert wurden vermehrt Tannen und Fichtenwälder angelegt, um die hohe Nachfrage zu decken. Der geschmückte Weihnachtsbaum wurde nach und nach zum festlichen Inventar in bürgerlichen Wohnzimmern in der Stadt und auf dem Lande. 1832 stellte ein deutschstämmiger Harvard-Professor einen Weihnachtsbaum in seinem Wohnhaus auf und brachte damit den Brauch nach Nordamerika. Mitte des Jahrhunderts wurden erstmals mundgeblasene Christbaumkugeln hergestellt während 1882 in den USA der erste mit elektrischem Licht beleuchtete Weihnachtsbaum der Welt Beachtung fand. Im Jahre 1891 wurde erstmals ein Weihnachtsbaum am Weißen Haus aufgestellt, dem Amtssitz des amerikanischen Präsidenten.